Pressler, RM;
(2019)
Neugeborenenanfälle.
Zeitschrift fur Epileptologie
, 32
(2)
pp. 98-106.
10.1007/s10309-018-0244-4.
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Abstract
Epileptische Anfälle kommen mit einer Inzidenz von 1 bis 3 pro 1000 Lebendgeborenen und 1–13 % derer mit sehr niedrigem Geburtsgewicht in dieser Lebensphase wesentlich häufiger vor als zu irgendeinem anderen Zeitpunkt im Leben. Die meisten neonatalen Anfälle sind akut symptomatisch. Bei Reifgeborenen stellt die hypoxisch-ischämische Enzephalopathie, die typischerweise in den ersten 24 Lebensstunden beginnt, die häufigste Ursache dar. Andere Ätiologien sind Schlaganfall, Blutungen, Infektionen und metabolische Erkrankungen. Die Epilepsiesyndrome mit Beginn im Neugeborenenalter schließen die selbstlimitierenden familiären und sporadischen Neugeborenenanfälle, die frühe myoklonische Enzephalopathie und die frühinfantile epileptische Enzephalopathie mit Suppression-Burst (Ohtahara-Syndrom) ein. Wegen der breiten Differenzialdiagnose sollten die initialen diagnostischen Schritte auf die häufigen Ursachen, die eine sofortige Behandlung erfordern, konzentriert sein (Blutzucker, Elektrolyte, Blutgasanalyse, Infektionsabklärung, zerebraler Ultraschall und EEG [Elektroenzephalogramm]). Neonatale Anfälle lassen sich klinisch nicht sicher diagnostizieren, und etwa 50–70 % der Anfälle stellen sich ausschließlich elektrographisch dar. Das bedeutet, dass in dieser Situation ein EEG zur Bestätigung der Diagnose bei suspekten klinischen Zeichen und zur Feststellung elektrographischer Anfälle absolut notwendig ist, zudem korreliert es mit der Prognose. Phenobarbital ist bei Neugeborenenanfällen weiterhin das Medikament der Wahl und kann die klinischen Anfälle bei etwa 40–60 % der Kinder kontrollieren. Empfehlungen bezüglich der Antiepileptika der zweiten Wahl variieren erheblich und schließen Levetiracetam, Phenytoin, Midazolam und Lidocain ein. Allerdings begünstigen Phenobarbital und Phenytoin die elektroklinische Dissoziation. Bei fehlendem Ansprechen auf die Therapie oder suspekter abnormer EEG-Hintergrundaktivität ist ein früher Behandlungsversuch mit Vitamin B6, Pyridoxalphosphat und Folinsäure indiziert. Die Prognose neonataler Anfälle wird v. a. durch die Ätiologie bestimmt. Dabei gibt es eine zunehmende Evidenz, dass sich elektroklinische und rein elektrographische Anfälle gleichermaßen negativ auf das neurologische Outcome und die Entwicklung auswirken.
Type: | Article |
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Title: | Neugeborenenanfälle |
Open access status: | An open access version is available from UCL Discovery |
DOI: | 10.1007/s10309-018-0244-4 |
Publisher version: | https://doi.org/10.1007/s10309-018-0244-4 |
Language: | German |
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Keywords: | Epilepsie, Akute symptomatische Anfälle, Elektroenzephalogramm, Amplitudenintegriertes Elektroenzephalogramm, Antiepileptika |
UCL classification: | UCL UCL > Provost and Vice Provost Offices UCL > Provost and Vice Provost Offices > School of Life and Medical Sciences UCL > Provost and Vice Provost Offices > School of Life and Medical Sciences > Faculty of Population Health Sciences UCL > Provost and Vice Provost Offices > School of Life and Medical Sciences > Faculty of Population Health Sciences > UCL GOS Institute of Child Health UCL > Provost and Vice Provost Offices > School of Life and Medical Sciences > Faculty of Population Health Sciences > UCL GOS Institute of Child Health > Developmental Neurosciences Dept |
URI: | https://discovery.ucl.ac.uk/id/eprint/10073604 |
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